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Die Rebenentwicklung 2021

2021-11-15

Jahresrückblick 2021

Witterung und Phänologie

Nach drei Jahren, die durch warme Sommer und niedrige Niederschlagsmengen geprägt waren, hat das Jahr 2021 uns einen kühlen und feuchten Sommer präsentiert, der uns weinbaulich gefordert hat. Nach einem warmen Winter hatte man schon wieder die Befürchtung, dass es erneut einen frühen Austrieb gibt und die Tendenz der letzten Jahre fortgesetzt wird. Aber ein kalter Frühling hat die Entwicklung der Natur zum Glück gebremst, so dass der Austrieb beim Riesling am 26.04.2021, vier Tage hinter dem 30-jährigen Mittel lag. Dann war lange kein wirklicher Fortschritt mehr in der Entwicklung zu erkennen. Bis zum 3-Blatt-Stadium am 12.05. hatten wir dann schon 7 Tage Unterschied zum Mittel. Diese Entwicklungsverzögerung hat sich bis zum Blühbeginn am 17.06.2021 gehalten. Erst dann sind die Temperaturen gestiegen und die Rebe konnte endlich aktiv werden. Im Gegensatz zu 2020, wo wir eine lange und verzettelte Blüte hatten, haben wir im aktuellen Jahr einen rasanten Blühverlauf erlebt. Nach nur 4-5 Tagen, je nach Lage war die Blüte durch. Die Verrieselung war sehr gering. Maßnahmen zur Auflockerung der Traubenstruktur waren nur bedingt möglich, da das Zeitfenster für den Einsatz von Bioregula-toren sehr klein war und auch eine Entlaubung direkt nach der Blüte brachte kaum Erfolg, da die Trauben sich sehr schnell entwickelt haben und somit der Effekt der Verrieselung täglich geringer wurde. Es zeichnete sich zu diesem Zeitpunkt schon ab, dass es vermutlich sehr kompakte Trauben geben wird. Die hohen Niederschlagsmengen in diesem Sommer unterstützten diese Entwicklung dann noch zusätzlich. Nach nur 7 Tagen nach der Blüte, hatten wir BBCH 73 (Schrotkorngröße) und eine Woche später schon Erbsengröße (BBCH 75). Somit wurde ein Teil der Entwicklungsverzögerung wieder eingeholt. Das Triebwachstum war in diesem Jahr extrem schnell, sodass einige Betriebe bei den Laubarbeiten an ihre Leistungsgrenze gestoßen sind. Durch kühle Temperaturen im Juli und August, haben wir aber erst 5 Tage hinter dem 30-jährigen Mittel am 20.08.2021 beim Riesling im Rheingau den Reifebeginn messen können.

Witterungsbedingte Ereignisse

Wie auch schon im Vorjahr, sind wir auch in 2021 von großen witterungsbedingten Schädigungen verschont geblieben. Durch den kühlen Sommer gab es nur sehr wenig Schäden durch Sonnenbrand. Auch der Trockenstress der vergangenen Jahre ist bedeutend geringer ausgefallen, da durch die regelmäßigen Niederschläge in der Vegetationsperiode zumindest der Oberboden mit Wasser ausreichend versorgt war. Dadurch mussten in diesem Jahr auch keine Jungfelder bewässert werden. Begrünungen waren optimal versorgt und man konnte in den Weinbergen ein „Blütenmeer“ erleben, wie wir es schon viele Jahre nicht mehr hatten.

Krankheiten und Schädlinge

Das Jahr 2021 hat die Winzer stark gefordert. Vordergründig war es ein Peronospora-Jahr, aber auch Oidium, Botrytis und Schwarzfäule waren präsent. Im Sommer wurde dies alles dann noch durch schnell absterbende Esca-Stöcke gekrönt. Angefangen hat das „Pilzjahr“ am 15. & 16. Mai. Hier haben wir fast im gesamten Reingau die ersten Bodeninfektionen in den Prognosemodellen erkennen können. Im Gegensatz zu 2020, wo die ersten berechneten Infektionen in der Realität nicht stattgefunden haben, haben wir in 2021 aber vielerorts wirklich Infektionen gehabt. Somit war der Startschuss für Peronospora gegeben und bei jedem weitern Niederschlagsereignis sind neue Boden- und / oder Sekundärinfektionen dazu gekommen. Die Problematik wurde den meisten Winzern sehr schnell bewusst und jeder hat sich bemüht vor dem nächsten gemeldeten Regen einen frischen und wirkungsvollen Spritzbelag auf den Neuzuwachs zu bringen. Abgesehen vom ökologischen Weinbau, bei dem Kupfer als ein typisches Kontaktmittel zum Einsatz kam, haben integrierte / konventionelle Betriebe hauptsächlich auf teure tiefenwirksame Mittel zurückgegriffen. Eine Bekämpfung mit Kontaktmitteln war nur mit sehr kurzen Spritzintervallen möglich, wodurch manche Betriebe fast ohne Pause Pflanzenschutz betreiben mussten. Leider war die Industrie nicht auf ein Schadjahr wie dieses eingestellt, so dass zum Ende der Saison einige Mittel nicht mehr im Handel verfügbar waren. Dies hat die Bekämpfung, aber auch das Einhalten der Antiresistenz-Strategien noch schwieriger gemacht. Da Peronospora unverkennbar durch Gescheins-Pero und Ölflecke vorhanden war, wurde das Bewusstsein für die anderen Schadpilze teilweise eingeschränkt. Aber wie auch in den Vorjahren war auch wieder Oidium-Druck vorhanden. Wir hatten zwar viele Niederschläge, welche die Entwicklung von Oidium hemmen, aber in den Regenpausen hatten wir hohe Luftfeuchtigkeit und moderate Temperaturen, was ideale Bedingungen für Oidium darstellte. So war es auch nicht verwunderlich, dass Oidium Mitte Juli dann auch an den Beeren sichtbar wurde. Und wie es so schön heißt: „Aller guten Dinge sind 3“, so haben wir ab Reifebeginn auch die ersten Botrytisnester an den Trauben entdecken können. Diese haben sich dann bis zur Lese in kompakten Trauben immer mehr ausgebreitet.

Durch die hohen Niederschläge in diesem Jahr hatte man gehofft, dass der Stressfaktor für die Reben geringer ist, und dadurch die Gefahr durch Esca etwas weniger sein wird, wie in den letzten 3 Jahren. Dies hat sich leider nicht bestätigt. Ab Mitte Juli war das plötzliche Absterben von Stöcken in sehr großem Maß sichtbar. Der wirtschaftliche Schaden durch Esca ist inzwischen sehr groß.

Aber es gibt auch erfreuliche Meldung. Das kühle und feuchte Wetter hat die Entwicklung der Reblaus eingeschränkt. Hatten wir in den letzten 3 Jahren im ganzen Rheingau ein sehr hohes Aufkommen von Blattgallen, so musste man dieses Jahr wirklich danach suchen, wenn man welche finden wollte.

Insgesamt war es aus der Sicht des Pflanzenschutzes eines der schwierigsten Jahre seit langem.

Ernte

Reifebeginn hatten wir bei Riesling am 20. August. Somit 5 Tage hinter dem 30-jährigen Mittel. Bis zum Lesebeginn am 04. Oktober sind die Mostgewichte auf Durchschnittlich 80° Oechsle gestiegen. Der Ab-bau der Säure war in diesem Jahr sehr langsam und lag zum Beginn der Lese noch bei ca. 13 ‰. Niederschläge kurz vor der Lese erhöhte in kompakten Trauben nochmals den Botrytis-Druck. Die Haupt-lese war nach knapp 3 Wochen beendet. Nach ersten Aussagen von Winzern war es bezogen auf den gesamten Rheingau quantitativ eine durchschnittliche Ernte, wobei es je nach Gesundheitszustand der Flächen im Einzelnen zu großen Unterschieden gekommen ist.

 

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